Muster: 2. Weltkrieg

Kirche mit der alten Lourdes-Kapelle

Anstelle der Lourdes-Kapelle wurde der neue Friedhofsteil gebaut. ©Chronik Alpbach

TESTEINTRAG.

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Das erste Alpbacher College stand ganz unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs: 1945 saßen einander in dem Bergdorf ehemalige Kriegsgegner gegenüber.

Es war eine andere Welt. Die Städte, vor allem die Industrieanlagen und Bahnhöfe, waren zerbombt, die Brücken gesprengt. „Oben" aber, in knapp 1000 Metern Seehöhe, im Tiroler Bergdorf Alpbach, sprechen 80 Personen über die Verantwortung der Wissenschaft in der Zeit des bevorstehenden Aufbaus. Der Zweite Weltkrieg war in Europa erst dreieinhalb Monate beendet, Japan sollte in einer Woche die Kapitulationsurkunde unterzeichnen - Alpbach am 25. August 1945.30er JahreAlpbach in den 30er Jahren. Leirerhäusl steht bereits. Da Wost fliag oba no mit de Floign.

Österreicher, interessierte Amerikaner und Franzosen aus den Reihen der Besatzungstruppen sowie 18 Schweizer bildeten das Forum. Warum dieses Treffen, warum Alpbach? Otto Molden, damals 27 Jahre alt, nutzte seine Kontakte aus seiner Tätigkeit im Widerstand. Gemeinsam mit dem Innsbrucker Dozenten für Philosophie Simon Moser, vor dem Weltkrieg ein Schüler von Martin Heidegger, schrieb er die „Internationalen Hochschulwochen des Österreichischen Colleges" aus. Die Bezeichnung College hatte er aus dem angloamerikanischen Hochschulsystem entliehen. So wie dort das Uni-System, die Begegnung der Professoren mit den Studierenden, lockerer war, so sollte es auch beim Forum sein. Der Innsbrucker Uni-Professor Robert Muth wies Molden wiederum auf das etwas entlegene, aber doch erreichbare Alpbach hin. Die erste Erkundigung, per pedes vom Inntal zehn Kilometer ins Alpbachtal, gestaltete sich für Molden und Moser zur Entdeckungsreise, die in der Begeisterung für dieses Tiroler Refugium mündete.


Die mühsame Anreise ... 


Schon die Anreise der Teilnehmer hatte sich schwierig gestaltet. In Österreich wurde erst neun Tage zuvor der Reiseverkehr in den drei westlichen Besatzungszonen für den Zivilverkehr freigegeben, die Landesgrenzen allerdings waren nur schwer passierbar, auch die 18 Schweizer konnten nur nach einer Wartezeit und nach Interventionen kommen. Im Tal, in Brixlegg, war in den letzten Kriegstagen die Eisenbahnbrücke gesprengt worden, man war auf die Hilfe französischer Pioniere angewiesen. Dann gab es noch die menschliche Barriere: Da saßen nun ehemalige Gegner gegenüber - Kriegsgegner, aber auch Widerstandskämpfer und jene, die bis zum Schluss aufseiten der Deutschen Wehrmacht gekämpft hatten 

Spirit of Alpbach

  • Autor: HR
  • Quelle: Moidi Archiv